werke


installations

Die Installation "cathedrals / the sea" entstand 2011/2012 und ist konzipiert für 16 große Kirchenorgeln, die – da live nicht zu realisieren – aufgenommen und per 16 Lautsprecher gleichzeitig überlagernd wiedergegeben werden. Auf jeder Orgel werden ähnliche, sich permanent individuell verändernde, sehr virtuose "Klang‐Gebilde" gespielt. Durch die Überlagerung dieser 16 ähnlichen Stimmen entsteht eine große Klang‐Fläche mit einer fluktuierenden, permanent sich ändernden Binnenstruktur, die die Assoziation eines komprimierten/potenzierten Klangraumes evoziert, wie er durch große Orgeln in großen Kirchen erlebbar ist ("cathedrals"). Die engmaschige Struktur der überlagerten Stimmen entspricht akustisch den Formen eines sich ständig in Bewegung befindenden Meeres ("the sea"). Um den gewünschten Höreindruck zu erzielen, werden die 16 Lautsprecher kreisförmig positioniert, so dass die Klänge den Zuhörer von allen Seiten erreichen.

disTanz ist ein installationsartiges Stück von nicht festgelegter Dauer für 4 im Raum verteilte Klaviere. Ein einziger 7-töniger Akkord wird auf unterschiedliche Weise in zeitlupenähnlichem Tempo umspielt. Die 4 verschiedenen Parts sind unterschiedlich lang und metrisch unabhängig voneinander. Sie werden jeweils als "Endlosschleife" wiederholt. Durch die individuellen Wiederholungen ergeben sich somit stets andere Schichtungen der 4 Parts und dadurch immer neue rhythmische Überlagerungen. disTanz ist gleichsam ein "Jetzt"-Stück, das sich nicht "entwickelt". Vielmehr geht es darum, die immer neu sich ereignenden rhythmischen Brechungen und Überlagerungen des immer gleichbleibenden Tonmaterials im Moment zu erfassen.

Version für 20 Lautsprecher für die Kunstsammlung Hoffmann, Berlin. Die Installation "…Richard Serra, eine Skulptur ertastend…" spielt mit dem Erfahren des Raumes anhand eines Gong-/Stahlplatten-ähnlichen Klanges, der in immer neuen rhythmischen und räumlichen Konstellationen erklingt . Alle 20 in den Räumen verteilten Lautsprecher spielen innerhalb 18 - 30 Minuten unabhängig voneinander ca. 40 Wiederholungen des gleichen Klanges in jeweils individuellen zeitlichen Abfolgen, die sodann immer wiederholt werden. Durch die unterschiedlichen Längen der einzelnen "Stimmen" ergeben sich durch die Wiederholungen stets neue Überlagerungen und dadurch neue rhythmische und räumliche Abläufe des gleichbleibenden Materials. Die Veränderung der individuellen Hörposition des Hörers kommt als weitere Variationsebene hinzu und ist essentieller Teil der klanglichen Struktur.

piano solo
two pianos

"decemberVariations" entstand 2010/11 für das GrauSchumacher Piano-Duo und wurde am 3.10.2012 in Düsseldorf uraufgeführt. Es ist ein stilles, sich in drei ineinander übergehenden Teilen ruhig entfaltendes Stück, das als Grundelemente 3 mal 2 verschiedene Klänge verwendet, die miteinander verwandt sind. Diese Klänge werden innerhalb eines Abschnittes stetig variiert, sowohl was die Konstellation und Lagen der Klänge - und damit die Veränderung des "Farbtones" als auch was die Konstellationen innerhalb eines zeitlichen Ablaufs betrifft. Durch das dialogische Wechselspiel der beiden Pianisten entsteht ein ritualhaftes Pendeln der Klänge mit- und gegeneinander.

four pianos
six pianos

"for six pianos" für 6 Klaviere sind drei sehr stille, spartanische Zeitlupenstücke, die lediglich jeweils 5 Töne verwenden. Diese werden in allen möglichen Lagen und Kombinationen im Raum verteilt.

eight pianos

einKlang ist eine "Raum-Klang-Installation" für 8 Klaviere (16 Pianisten). Die Instrumente 1 - 4 befinden sich vorne, hinten, rechts und links IM Raum, die Instrumente 5 - 8 in entsprechenden Positionen AUSSERHALB des Raumes, gewissermassen als Echo. Ein 8-töniger Klang wird in immer wieder neuen Rhythmen repetiert und wandert hierbei auf immer wieder neuen Wegen von Instrument zu Instrument. Die Struktur setzt sich zusammen aus 64 durch Fermaten voneinander abgegrenzten Einheiten à 64 Anschlägen des Klanges. Die Verteilung des Klanges auf die 8 Klaviere ist immer anders: mal überwiegen Passagen, in denen vorwiegend die Echoklaviere (ausserhalb des Raumes) erklingen, mal Passagen mit hauptsächlich den innerräumlichen Klavieren, mal herrscht ein regelmässiger, mal ein unregelmässiger Wechsel zwischen Echo und innerräumlichen Instrumenten, mal scheint der Klang von nur einem Klavier wiederholt zu werden, mal pendelt er scheinbar zwischen zwei Instrumenten hin und her, mal ergeben sich "kreisförmige" Abläufe etc. etc. In 25 der 64 Einheiten erscheinen zusätzlich die 4 zur Zwölftönigkeit fehlenden Töne. Teilweise wird hierbei der 8-tönige Klang durch einzelne dieser 4 Töne ergänzt, teilweise erscheinen die 4 Töne als eigenständiger Klang.

72 pianos
organ
voices
chamber/ensembles

arco III für 2 Gruppen à 14 Violinen und Percussion ist eine Studie über einen aus 11 Tönen bestehenden Klang, der kurzzeitig durch die Percussioninstrumente zu einem 12-Tonklang ergänzt wird. Dieser Klang erklingt in beiden Gruppen - Gruppe I vor und Gruppe II hinter dem Hörer - , wobei nur wenige Töne "normal" hörbar erklingen, der Klang ansonsten durch die Spielweise der Violinen unterdrückt, aufgebrochen oder erstickt wird, indem oft nur mit dem Bogenholz oder mit dem Bogenholz und wenigen Bogenhaaren gestrichen wird. Dazu kommt bei bestimmten Tönen das Spiel mit Achteltönen, das Schwebungen innerhalb des Raumes erzeugt. Die Percussioninstrumente werden ebenfalls mit dem Bogen gestrichen. Die Spielweisen der einzelnen Töne verändern sich permanent, so dass in jedem Moment eine andere Klanglichkeit herrscht, der Klang in einem anderen Licht erscheint. Die Veränderungen innerhalb der beiden Gruppen ereignen sich unterschiedlich. Der Hörer befindet sich wie zwischen zwei Kondensatorplatten - in einem Spannungsfeld zweier ständig mutierender Versionen desselben Klanges. Die Grunddynamik des Stückes ist extrem leise.